Hast du schon einmal mit Karteikarten gelernt? Diese Lernmethode ist einfach, aber zugleich sehr wirkungsvoll – denn sie hilft dir dabei, Informationen langfristig im Gedächtnis zu behalten. Wie immer zeigen wir dir hier, wie du’s am besten angehst.
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Das Lernen mit einer Lernkartei gilt schon lange als besonders wirkungsvolle Methode, um Informationen im Gedächtnis behalten zu können. Warum das so ist? Weil die Informationen in dein Langzeitgedächtnis gelangen. Das bedeutet, dass du den Stoff nicht mehr vergisst, sobald die Schularbeit vorbei ist, sondern er dauerhaft für dich abrufbar bleibt.
Was du dazu brauchst
Du brauchst für dieses Lernsystem wirklich nicht viel, nämlich:
Lernen mit Karteikarten – für welche Fächer?
Das ist ja das Tolle – eigentlich eignen sich Karteikärtchen für alle Stoffgebiete. Hier ein paar Beispiele, was auf deinen Kärtchen je Fach stehen könnte:
Sprachen (Englisch, Französisch, Latein …): Karteikarten zum Vokabellernen; auf der Vorderseite steht das deutsche Wort, auf der Rückseite z.B. das englische.
Beispiel:Vorderseite: „fork“
Rückseite: „Gabel“
Geschichte: für geschichtliche Daten und Fakten:
Beispiel:
Vorderseite: „Wann fand die französische Revolution statt?“
Rückseite: „1789-1799“
Physik: Formeln, wichtige Entdeckungen, physikalische Gesetze
Beispiel:
Vorderseite: „Mit welcher Formel wird der Widerstand berechnet? (Ohmsches Gesetz)“
Rückseite: „R = U/I“
Chemie: Formeln, Periodensystem, chemische Bindungen
Beispiel:
Vorderseite: „Wie viele chemische Elemente sind aktuell im Periodensystem?“
Rückseite: „118“
Und so weiter und so fort. Wie du siehst, kannst du eigentlich jedes Stoffgebiet mithilfe der Kärtchen lernen.
Nun geht’s ans Lernen – das System
Für den Anfang kannst du deinen Karteikasten in drei Fächer einteilen. Wenn du dann mit dieser Lernmethode vertraut bist, kannst du auch vier oder fünf Fächer draus machen. So arbeitest du mit einem Karteikasten, der drei Fächer hat:
Bereite dir für den Anfang rund 15 - 20 Karteikärtchen vor. Lege sie ins erste Fach deines Karteikastens.
Im ersten Fach sind jetzt die Kärtchen, die du täglich wiederholst. Ins zweite kommen die, die alle drei Tage wiederholt werden. Und im dritten und letzten Fach sind die Kärtchen, die du alle fünf Tage wiederholst. (Natürlich müssen es nicht drei oder fünf Tage sein – du kannst auch andere Zeitabstände wählen.)
Sobald du die Kärtchen aus dem ersten Fach auf Anhieb richtig beantwortest, wandern sie ins nächste Fach. Jetzt wiederholst du das Kärtchen also alle drei Tage. Sobald du zu diesem die richtige Antwort gibst, kommt das Kärtchen ins letzte Fach. Wenn du aber die falsche Antwort gibst, geht’s wieder zurück ins erste Fach – denn die Information wurde offensichtlich nicht in deinem Gehirn gespeichert und muss öfter wiederholt werden.
Was passiert mit den Karten, die schon im letzten Fach sind und die du immer wieder richtig beantwortest? Gratulation, dann hast du es geschafft, den Stoff wirklich zu verinnerlichen – der „sitzt“ jetzt. Du kannst die Kärtchen aus dem Kasten nehmen. Trotzdem solltest du sie danach ab und zu wiederholen – und so abprüfen, was alles in deinem Gedächtnis geblieben ist.
Und zu guter Letzt noch ein paar Tipps
Wie immer folgen zum Schluss die praktischen Tipps. Viel Spaß mit deiner Lernkartei!
1. Mach dir deine eigenen Karteikarten
Nimm dir etwas Zeit und gestalte deine eigenen Karteikarten. Denn indem du deinen Lernstoff auf diese Weise aufbereitest, bleibt er gleich doppelt besser im Gehirn gespeichert.
2. Nicht zu viel Text auf den Kärtchen
Es gilt folgende wichtige Regel: eine Karteikarte – eine Information. Zu viel Text auf den Kärtchen hindert dich daran, die Informationen gezielt aufzunehmen.
3. Kombiniere Wörter mit Bildern
Du denkst viel in Bildern? Dann betätige dich auf deinen Kärtchen ruhig auch künstlerisch. Wenn du z. B. das englische Vokabel für „Biene“ lernen musst, kannst du eine Biene auf das Kärtchen zeichnen. Dies hilft deinem Gehirn, eine Verknüpfung zwischen Bild und Wort herzustellen. Und wenn du dann das nächste Mal eine Biene fliegen siehst, wirst du womöglich „bee“ denken.
4. Im Team üben
Manchmal ist Lernen alleine langweilig. Sich gegenseitig die Karteikärtchen abzufragen ist da eine feine Abwechslung. Also macht eine lustige Quizrunde draus!
6. In beide Richtungen lernen
Ein weiterer Trick, dir den Stoff besonders gut zu merken, ist, in beide Richtungen zu lernen. Lerne also z.B. Vokabeln nicht nur von Deutsch nach Englisch, sondern auch umgekehrt. In anderen Fächern kannst du die richtige Frage zur Antwort suchen. Die Antwort wäre etwa „H2O“. Und die Frage dazu: „Was ist die chemische Formel für Wasser?“
Über die Autorin
Tanja Feldhofer ist freiberufliche Übersetzerin und hat somit ihre Leidenschaft für das geschriebene Wort zum Beruf gemacht. Ein beträchtlicher Teil ihrer Freizeit dreht sich um Lesen und Lernen, denn ihr Wissensdurst ist schlicht unstillbar. Für Der Pauker verfasst sie Blogbeiträge und erstellt Texte aller Art.
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