Hast du ein Poster in deinem Zimmer hängen? Ich meine nicht ein solches von deinem Lieblingsschauspieler oder deinem bevorzugten Sänger. Nein, ich spreche von einem Lernposter. Nicht cool, meinst du? Ich finde schon! Und wenn du weiter liest, wirst du mit Sicherheit erkennen, dass ein solches Poster total viel Sinn macht und dein Schulleben immens erleichtern kann.
More...
Bei coolen Kids hingen schon immer Poster an den Wänden. Auch bei dir? Ich kann mich noch gut an meine „Poster-Zeit“ erinnern, wenngleich es schon ein paar Jährchen her ist, und auch an das verständnislose Kopfschütteln meiner Eltern, die wohl hofften, mein erster Freund würde sich drastisch von meinem Poster-Schwarm unterscheiden.
Coole, smarte Kids von heute hängen allerdings noch andere Poster auf und ich hätte diesen zu meiner Schulzeit garantiert Platz zwischen meinen Stars eingeräumt, um mir zahllose quälende Tage und Nächte des Lernens zu ersparen, wenn ich davon gewusst hätte.
Wovon ich überhaupt spreche? Die Rede ist von Lernpostern.
Was genau ist ein Lernposter?
Das Prinzip ist ein denkbar einfaches: Du nimmst einen großen Bogen Papier, zumindest im Format A3, diverse Schreibgeräte, auch in bunten Farben, Hilfsmittel wie Lineal oder Geodreieck - und schon kann es losgehen!
Nun werden die Lerninhalte in strukturierter Form zu Papier gebracht und dieses schlussendlich aufgehängt. Schon hast du dein Lernposter geschaffen. So hast du deinen Lerninhalt stets vor Augen und lernst sozusagen im Vorübergehen. In der Prüfungssituation holst du dir dein Lernposter vor das geistige Auge und liest die Antworten quasi ab.
Der entscheidende Vorteil liegt darin, dass du den Fokus auf den Lerninhalten und gleichzeitig den Überblick über den gesamten Stoff behältst – im wahrsten Sinne des Wortes.
Du kannst für viele Bereiche bereits vorerstellte Lernposter erwerben, etwa Poster zu Vokabeln, Gitarrenakkorden, Vogelkunde oder Anatomie. Die Liste ist lang und enorm variationsreich. Es gibt kaum ein Thema, zu dem du kein Lernposter oder sogar einen Service zur Erstellung eines solchen finden könntest.
Lernposter ©persen.de
Lernposter selber entwerfen
Wir würden dir jedoch empfehlen, dein Lernposter selbst zu erstellen. Die eigene Kreation birgt gleich zwei immense Vorteile: Das eigene Erstellen bietet nicht nur einen hohen Lerneffekt, sondern du kannst das Poster auch gezielter auf deine Lerninhalte abstimmen und individualisieren.
Wie erstelle ich so ein Lernposter?
Du wirst überrascht sein, wie einfach sich Lernposter erstellen lassen – selbst für abstraktere und umfangreichere Inhalte.
Die Ausgangsbasis ist wie bereits beschrieben: ein Blatt Papier, Stifte und Hilfsmittel - und los geht’s!
Schubladendenken zahlt sich aus
Strukturiere dein Lernthema und betitle die einzelnen Punkte / Kapitel kurz und prägnant! Bring diese hierarchische Struktur schließlich graphisch zu Papier!
Wie genau soll das gehen?
Die Spitze dieser Struktur bildet meistens das Hauptthema. Dieses verzweigt in weitere Unterthemen, die wiederum aufteilbar sind. Schließlich stehst du vor einem Pyramidendiagramm, das dir die wesentlichen Eckpfeiler deines Lernstoffes visuell veranschaulicht. Aber je nach Lerninhalten, kannst du dein Lernposter natürlich strukturieren und gestalten wie du möchtest.
Tatsache ist, je prägnanter und präziser du die Inhalte unterteilst und betitelst, umso größer ist dein Merkeffekt.
Du kannst für die einzelnen Punkte auch Farben verwenden und diese entsprechend ihrer Symbolkraft einsetzen, um Eindrücke zu verstärken und Inhalten stärkere Prägnanz zu verleihen.
Nun ist dein Lernposter vollendet und bereit, aufgehängt zu werden – in deinem Zimmer, auf der Toilette oder wo auch immer du magst (und es deine Eltern erlauben).
Und weiter geht’s im Lernprozess!
Über dein visuelles Gedächtnis wird die Gliederung deines Lernposters abgespeichert. Und nicht nur das: (Fast) automatisch treten die notierten Lerninhalte zum Abrufen in dein Bewusstsein, ehrlich! Das Gehirn ist zu fantastischen kognitiven Leistungen fähig, wenn man sich seiner Mechanismen zu bedienen weiß.
Reizvolles Lernen mit Hilfe von einem Lernposter
Warum funktioniert das Lernen mit einem Lernposter so gut?
Auch unser Denkapparat wird gerne unterhalten. Um zum Arbeiten und optimalen Verarbeiten motiviert zu werden, hat er gerne viele Reize, die mit einem Thema in Verbindung stehen.
Stell dir vor, du tanzt gerne und willst es nun so richtig lernen.
Du liest ein Buch darüber – es passiert nicht viel.
Du probst Tanzschritte – immerhin bewegst du dich schon.
Du übst die Tanzschritte zur Musik – ja, da geht schon viel mehr weiter.
Nun besuchst du mit Gleichgesinnten einen Kurs, in dem du die einzelnen Schritte lernst, einen Tanzpartner hast und noch dazu jede Menge Spaß – so wirst du beim Tanzen echte Fortschritte machen.
Du verbindest also den Lerninhalt mit Motorik, mit Akustik, Kommunikation und – last but not least – Freude. Viele Aspekte und Verlinkungen, die deinem Gehirn eine reizvolle und damit effektive Variante des Lernens bieten.
Um dem Gehirn einen weiteren Leckerbissen zu bieten, empfehlen wir dir, die Inhalte von deinem Lernposter beim Lernen laut vorzusprechen. So bindest du auch den akustischen Reiz in deinen Lernprozess mit ein.
Wenn du magst, kannst du sogar Musik zur Unterstützung verwenden. Beispielsweise kannst du dir für das Einprägen des „Einmaleins“ mithilfe eines Lernposters eine Melodie zum Aufsagen der Rechnungen kreieren. Die Verbindung von Lernen mit Musik, um das Gehirn entsprechend zu stimulieren, ist übrigens auch aus der Methode des Superlearning bekannt.
Vorteile eines Lernposters
So simpel und logisch nachvollziehbar weist dieses Beispiel auch auf die Vorteile des Lernposters hin:
- Du strukturierst deinen Lerninhalt und unterteilst ihn in entsprechende Einheiten: Damit erreichst du bereits den ersten wichtigen Lerneffekt - du gewinnst einen Überblick über den Lernstoff.
- Du gestaltest das Lernposter aktiv und kreativ. Somit prägen sich Lerninhalte sofort und langfristig in dein Gedächtnis ein.
- Dein fertigerstelltes Lernposter dient als visuelle Gedankenstütze, die dir jederzeit, da es an der Wand hängt, aktiv wie passiv zur Verfügung steht. Auch wenn du das Poster nicht bewusst betrachtest, um zu lernen oder zu wiederholen, nimmt dein Unterbewusstsein die Struktur des Diagramms sozusagen auch im“ Vorübergehen“ auf. Praktisch, oder?
Lernposter ©persen.de
Das Lernen mit einem Lernposter stellt eine wirklich lohnende Optimierung eines Lernprozesses dar. Und das Schönste daran: Es macht auch noch Spaß!
Über die Autorin
Giselheid Weller ist Bloggerin, Yogalehrerin und Mutter einer Tochter. Sie befasst sich gerne mit frischen und teilweise ungewöhnlichen Lernimpulsen. Ihr frischer, quirliger Schreibstil in Kombination mit guter Recherche bereiten dem Leser stets ein kurzweiliges, angenehmes sowie informatives Lese-Vergnügen.
Was ist los im Pauker?
Noch mehr Lerntipps
Du möchtest mehr Blogartikel zu diesem oder einem verwandten Thema lesen? In der rechten Spalte findest du eine Themenauswahl: einfach anklicken! Viel Vergnügen beim Lesen!
Hast du schon mal ein Lernposter erstellt? Oder dir eines gekauft? Hat es dir beim Lernen geholfen? Wir freuen uns über Erfahrungsberichte!